Unerwartete Entdeckungen in der Karibik: Statia

Erstellt von Christiane, 2. November 2020, in Kleine Antillen, Saba & Statia

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Eigentlich war die Reise 2018 – zehn Monate nach dem verheerenden Hurrikan – bereits komplett geplant gewesen. Wir wollten Kollegen auf den Britischen Jungferninseln, unserer Lieblingsinsel Dominica sowie dem Drehkreuz St. Maarten besuchen. Dazu stand ein Besuch auf der kleinen Insel Saba auf dem Programm. Ich hatte sie bei einem vergangenen Besuch von St. Maarten aus gesehen: klein und geheimnisvoll. Was aber fehlte, war ein triftiger Grund, einen Tag länger zu bleiben, um mit meiner Lieblingsfluggesellschaft, der KLM, zurückzufliegen. Und der tat sich unerwartet auf: wir erhielten eine E-Mail vom Orange Bay Hotel auf der Insel St. Eustatius. Minke, die Managerin wollte uns ihr Hotel vorstellen. Auf die Rückfrage, ob es okay sei, zeitnah vorbeizukommen, kam ein „ja, gern“. So kam noch eine kleine, wenig bekannte Insel in unseren Reiseplan hinzu.

Eine kleine karibische Insel

St. Eustatius – liebevoll „Statia“ genannt – ist bei gutem Wetter von Saba aus zu sehen. Nach der Landung empfängt mich hier ein kleiner, bei Flugzeugankünften für kurze Zeit karibisch quirliger Flughafen. Die Insel fühlt sich sofort so ganz anders an als die sauber aufgeräumt und gesetzt wirkende Nachbarinsel Saba, von der ich vor ein paar Stunden mit etwas Wehmut aufgebrochen bin. Minke hat mir einen freundlichen Taxifahrer geschickt, der sich auf dem Weg ins Hotel die Zeit nimmt, mir Interessantes und Wichtiges über Statia zu erzählen und die eine oder andere Ecke zu zeigen.

Gelassen ankommen am Orange Bay Hotel

Da ich einige Stunden früher als geplant gekommen bin, werde ich erst einmal auf der Terrasse des „Harbourclub“ platziert. Vor mir ein guter Kaffee und ein Croissant, über die Straße das türkisfarbene Meer. Ich nutze die Zeit bis Minke kommt, um die vielen Eindrücke der letzten Tage zu ordnen.

Auf historischen Spuren

Ab Mittag sind wir unterwegs. In der Hauptstadt Oranjestad, durch eine Klippe in die mit viel Liebe restaurierte Ober- und die am Meer gelegene Unterstadt geteilt, gibt es in Kürze alles Wichtige zur Geschichte. Statia war im 17. und 18. Jahrhundert ein prosperierender Handelsplatz, leider auch für den Sklavenhandel. Um 1770 herum war die Insel eine der wichtigsten Waffenlieferanten für die nordamerikanische Rebellenarmee unter George Washington. Das und viele Geschichten aus vergangenen Zeiten erfährt man im restaurierten Fort Oranje, im Historischen Museum und im Berkel Museum auf der gleichnamigen Plantage.

Den Blick in die Ferne schweifend

Weiter geht es südwärts zu den Ruinen des Fort de Windt. Von hier sieht man die Nachbarinsel St. Kitts. Sie liegt so dicht ran, dass sogar das Telefonnetz plötzlich ein anderes ist. Wenn sich Stürme ankündigen, werden kleine Schiffe und Boote von Statia in den besser geschützten Hafen von Basseterre auf St. Kitts gebracht.

Karibsicher Regenwald in Miniatur

Dann stehe ich endlich am Ziel meiner Wünsche, am Fuß des Aufstiegs zum Quill. Lieder reicht die Zeit nicht, um den 600 Meter hohen Vulkan zu besteigen und in dessen grünen Krater hinabzusteigen. Auf kleinster Fläche erlebt man hier einen üppigen Regenwald. Bäume mit moosbewachsenen Stämmen, meterlange Lianen, Orchideen und Bromelien, Farne und mit etwas Glück auch kleine Tiere… Ich darf mir nur mit Beschreibungen aus berufenem Munde Appetit holen und weiß, dass ich mit Sicherheit wiederkommen werde. Für weniger Kletterfreudige gibt es die komplette Flora selbstverständlich auch im Botanischen Garten.

Das Geheimnis der Blue Beads

Bevor es dunkel wird, statten wir Ingrid von Scubaqua einen Besuch ab. Natürlich brieft sie mich zu allen wichtigen Dingen, die Taucher über diese Insel wissen sollten. Als wir auf der Terrasse der langsam untergehenden Sonne zuschauen, erfahre ich noch die Legende, die sich um die Blue Beads rankt. Es sind blaue Perlen, die früher Zahlungsmittel waren. Noch heute werden sie an den Strand gespült, wenn ein Sturm das Meer aufwühlt. Mit etwas Glück wird man fündig.

Danke für die Einladung nach Statia

Später, beim Abendessen im „Harbourclub“ als ich beim Aufschreiben alles Gehörten und Gesehenen bin, wird mir noch einmal richtig klar, was ich verpasst hätte, wenn die E-Mail von Minke zu spät gekommen wäre…

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