Bonaire - eine Insel für Liebhaber
Erstellt von Christiane, 15. April 2025, in Kleine Antillen
Karibische Erlebnisse ohne Klischees
Wiedersehen macht Freude
Bonaire ist da, wo man über das Flugfeld läuft, wo Jeder Jeden kennt und der Co Pilot ohne großen Aufwand mal raus darf für kleine Jungs. Die kleine charmante Insel nimmt einen sofort gefangen. Der freundliche Empfang durch Ilan, den Kollegen unserer Agentur, ist das Sahnehäubchen oben drauf. Wir überlegen kurz, was man nach mehr als 10 Jahren Bonaire-Abstinenz abgesehen vom „Hotelgucken“ noch sehen sollte. Wir beschließen, einfach loszufahren.
Die Hauptstadt Kralendijk ist immer noch klein und fein. Es gibt die gleichen zwei Straßen, eine am Meer und eine parallel dazu durch die Stadt, die man unbedingt einmal entlang laufen sollte. Sie sind gesäumt von kleinen Geschäften, Restaurants und Bars. Mit dem Auto anhalten zum Fotografieren funktioniert leider nicht - man müsste zu Fuß durch.
Gut zu Fuß ist halb gewonnen
Wir entscheiden uns für eine Fahrt über Land. Unterwegs fallen immer wieder die gelben Steine auf, die gute Tauch- und Schnorchel-Spots markieren. Wir halten bei den „1000 Stepps". Das sind genau genommen eigentlich nur 67 Stufen, die hinunter zum Strand führen. Ein Wanderweg führt ein Stück oberhalb des Meeres weiter. Immer wieder mit Stufen dazwischen, hinterlässt er allerdings schon ein Gefühl von „1000 Stepps“. Besonders, wenn es sehr warm ist. Eine Informationskarte zur Region markiert unser nächstes Ziel: den Ort Rincon. Er ist der älteste auf der Insel. Hier lebten unter spanischer und später niederländischer Herrschaft die Sklaven, weit weg von Allem, ohne eine Chance, zu entkommen.
Hochprozentige Sticheleien
Für uns völlig neu ist die Kadushi-Destillerie mitten im Ort. Sie hat an diesem Tag für Besucher geöffnet. Nachdem wir den grünen Likör aus Kakteen gekostet und für gut befinden haben, bekommen wir den Produktionsprozess erläutert. Kakteen werden auf altherkömmliche Weise nachhaltig geerntet und geschält. Die Schalen füttert man an die auch auf dieser Insel frei lebenden Esel. Der Alkohol wird aus einer einheimischen Pflanze, deren Namen wir uns nicht gemerkt habe, gewonnen. In dem 95%igen Alkohol muss der Kaktus 6 Monate ruhen, bis er mehrfach destilliert in wunderbarem Grün schimmert und nicht zu süß gut schmeckt. Wir bekommen noch die anderen 5 Liköre - je einen für jede der niederländischen Karibikinseln - erklärt und auch die Auswahl der Rumsorten präsentiert.
Auf der Weiterfahrt kommen wir an einem Hinweisschild auf einen Botanischen Garten vorbei. Ilan lässt uns wissen, dass es ein privater Garten ist und die Besitzer sich immer über interessierte Gäste freuen.
Insel abseits vom Mainstream
Später schauen wir uns Hotels an. Im Plaza wird gebaut. Es sieht vielversprechend aus. Wir dürfen einen Blick in die neuen Zimmer im Divi Flamingo werfen und die neue Zimmerkategorie im "Captain Don`s" in Augenschein nehmen. Das Bamboo Bali Boutique Hotel und das Delfins Beach sehen wir heute zum ersten Mal. Beide halten, was sie versprechen.
Bonaire ist eine Reise wert, auch länger als die obligatorischen 2 Nächte für den Überblick. Sie ist so ganz anders als typische Urlaubsinseln. Man schließt sie gern ins Herz.