Nevis - Charmant und voller Geschichten
Erstellt von Christiane, 1. Dezember 2025, in Kleine Antillen, St. Kitts & Nevis
Noch kleiner als St. Kitts ist die Insel Nevis faszinierend grün und nennt mit dem Nevis Peak einen erloschnen Vulkan sein eigen. Sie ist wunderbar ruhig und steckt voller Geschichte und Geschichten. Ein Wassertaxi bringt uns in 20 Minuten hin. Am Hafen wartet Carollisa, unsere charmante Begleitung hier auf der Insel.
Erste Einblicke
In Sichtweite zum Bootsanleger liegt das Oualie Beach Resort. Familiengeführt ist es das einzige Hotel direkt an Strand und Meer. Hotels, die in der Natur liegen, bieten aber in der Regel einen Shuttle zum Strand.
Wir bekommen einen ersten Überblick über die Insel. Die charmante Hauptstadt sehen wir morgen. Unweit davon gibt es einen Ort mit vielen kleinen Restaurants und Bars am Meer. Hier kommt man zusammen zum Essen, Trinken und Reden, gern auch zum Baden. Es gibt einheimisches Bier, das „Nevis Peak“. Das Flaschenwasser ist von der Nelson Quelle und in, wie wir finden, Flaschen mit Stil abgefüllt.
Da es komplett für eine Hochzeit gebucht ist, dürfen wir kurz vor Anreise der Gäste nur einen Blick ins „Hermitage“ werfen. Es passt so richtig in unsere Kategorie „Häuser, die Geschichte atmen“.
Vanilla Peradise
Es ist ein Höhepunkt unseres Besuchs auf Nevis. Von Gina, der es gehört, erfahren wir alles über Vanille und auch die günstigen Aromen. Wir sehen, wie die Pflanze im Wald als Ranke an Bäumen wächst und wir erfähren, wieviel Aufwand es bedeutet, die Pflanze im „Gewächshaus“ zu ziehen. Sie blüht nur kurz und muss in dem Moment von Hand bestäubt werden. Die passenden Bienen oder Kolibris, die das in der Natur übernehmen, gibt es hier nicht. Ist die Blüte bestäubt, heißt es geduldig warten, bis die Frucht erntereif ist. Kein Wunder, dass echte Vanille ihren Preis hat.
Ginas Farm liegt in Teilen auf dem alten Anwesen der Familie Hamilton. Hier gibt es Reste der dazu gehörigen Zuckerfabrik. Man kann sie selbst anschauen und die entsprechenden Infotafeln studieren oder aber mit einem Guide, der voller Geschichten steckt, besichtigen. Auf einer kleinen Aussichtsplattform gibt es zwei Hinweistafeln. Die eine trägt die Namen und der 204 Menschen, die 1834 hier aus der Sklaverei entlassen wurden, die anderen erzählt über Ihre Berufe und Fertigkeiten. Es ist ein Weg, der die Geschichte der Sklaverei aus der Anonymität holt. Gina ist sehr froh, diese beiden Tafeln ausstellen zu können.
Der Tag endet für uns Montpelier Plantation Hotel.
Geschichte & Geschichten
Am nächsten Tag macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Immer wieder wolkenbruchartige Schauer lassen uns manches nur aus dem Auto sehen, so das ursprünglich zum Ende des 18 Jahrhunderts gebaute The Bath Hotel und den kleinen Park mit den heißen Quellen oder die Straßen der Hauptstadt Charlestown, die von alten mit Liebe restaurierten Häusern gesäumt werden.
In Charlestown statten wir dem historischen Museum einen Besuch ab. Es hat im Geburtshaus von Alexander Hamilton seinen Platz gefunden. Er war einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika und wird auf Nevis natürlich sehr gemocht.
Im historischen Museum machen erst die Erzählungen des Guids Geschichte lebendig. So erfährt man, dass Nevis bei den Amerindians „Ouali – Land der wunderschönen Wasser“ hieß, dass Kolumbus kurz vorbei schaute, dass sich in der ersten Hälfte des 17 Jahrhundert die Briten als Kolonialmacht etablierten, dass Nevis einer der großen Umschlagplätze für den Sklavenhandel war. Aber auch charmante Kleinigkeiten, wie die Tatsache, dass der berühmte Admiral Nelson, eine junge Witwe von Nevis zur Frau nahm. Oder die Tatsache, dass St. Kitts & Nevis lange mit Anguilla zusammengehörten, Anguilla sich aber 1983 gegen die Unabhängigkeit von Großbritannien entschied.
Unser Fazit
Nevis ist als kleine, faszinierende Insel mit viel Geschichte und Geschichten, üppiger Natur, dem Meer vor der Haustür und einem Vulkan (bitte auch hier nur mit Guide erwandern) immer eine Reise wert.









